Fraport 2002: Über 80 Mio Passagiere im 2015

till spiegelPrognosen, Gutachten, Zahlen und dazu natürlich die begleitende Werbung. Es ist unfassbar mit welcher Skrupellosigkeit Fraport zu Werke geht um ihre wahren geschäftlichen Interessen zu verschleiern, Fraport stellt sich als Wohltäter der Region dar. Jüngstes Beispiel ist die aktuelle „Ja zu FRA“ Aktion. Was treibt diese Firma zu solch unverantwortlichen Handeln? Am Bedarf der Region nach noch mehr Flugverkehr kann es nicht liegen. Kann es etwa sein, dass eine Stadt mit 600 Tausend Einwohnern 80 Millionen Passagiere braucht? Fraport geht es um das „Non-Aviation-Geschäft“. Würde Fraport sagen, dass sie ausbauen wollen damit 80 Millionen Passagiere im Jahr irgendwelchen überteuerten Tand in ihren Läden kaufen können, würde das Vorhaben als nicht raumverträglich abgelehnt mit der folge, dass das schöne „Non-Aviation-Geschäft“ an Flughäfen stattfindet, die möglicherweise raumverträglich sind. Diese sind jedoch nicht in Fraport Besitz.
Noch absurder ist das, was sich unsere Politiker leisten. Sie machen sich freiwillig zu Komplizen der Fraport. Der Flughafen gibt der Stadt Bedeutung und nicht die Stadt dem Flughafen, wie es bei wirklichen Metropolen üblich ist. Die Anzahl der Flugbewegungen und der Passagiere, verleitet dazu sich ungeniert in einer Reihe mit London, Paris, Mailand, Tokio, Sydney, NewYork usw aufzustellen. Diese verdrehte Betrachtungsweise  ist die Ursache  ihres verdrehten Handelns.
Das dies so ist und so war erkennen sie, wenn sie den nachfolgenden F-R Bericht aus dem Jahr 2002 lesen. Kämpfen wir gemeinsam und solidarisch  gegen Volksverdummung, Ignoranz und Postdemokratische Machenschaften, die es leider nicht nur in diesem Bereich gibt. Das Ende der DDR vor 25 Jahren hat gezeigt das Beharrlichkeit zum Erfolg führt. 

Fraport will bei über 80 Millionen Passagieren landen

Flughafenbetreiber stellt komplettes Ausbauprogramm vor / Bis 2015 sollen 3,3 Milliarden Euro investiert werden

Von Wolfgang Schubert

Über 80 Millionen Passagiere im Jahre 2015. Ein neues Empfangsgebäude im Süden des Airports, das alleine rund 800 Millionen Euro kosten wird. Die Verlängerung der Skyline-Hochbahn zu diesem Terminal 3. Eine neue Riesenwartungshalle für den Airbus A 380, das größte Flugzeug der Welt. Und natürlich die vierte Landebahn in Nordwesten, die aus Lärmschutzgründen leicht modifiziert werden soll. Das sind die Schwerpunkte des „Generalausbauplans 2000“, den Fraport am Mittwoch vorgestellt hat.

Der Fraport-Vorstandsvorsitzende Wilhelm Bender bezifferte die Gesamtinvestitionen bis zum Jahre 2015 auf rund 3,3 Milliarden Euro und sprach von einem „Konjunkturprogramm für die Region und Deutschland“. Da ein Drittel der zu vergebenden Arbeiten wahrscheinlich an mittelständische Unternehmen in der Region gehen wird, sei die Präsentation der Ausbaupläne auch „ein guter Tag für das Handwerk“. Bender verwies auf eine Untersuchung des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, wonach ein Investitionsvolumen von einer Milliarde Mark rund 26 000 Arbeitsplätze sichere oder neu schaffe.

Der Generalausbauplan, so Bender, sei die mittelfristige Leitplanung für die Infrastruktur des Flughafens und damit die interne Festlegung über die künftige Flächennutzung Die Planung hat den für 2005 mit der US Army vertraglich geregelten Abzug der Amerikaner von der Air Base bereits berücksichtigt.

„Herzstück ist natürlich der Ausbau“, sagte Bender. Der Manager wiederholte die Prognose, dass durch die Expansion des Flughafens bis 2015 rund 53 000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Gut 30 000 davon würden am Flughafen direkt entstehen. 2015 würden – basierend auf den Hochrechnungen im Raumordnungsverfahren – auf Rhein-Main rund 94 000 Menschen arbeiten. Zurzeit sind es etwa 62 500.

Nach Darstellung des für die Flughafeninfrastruktur zuständigen Vorstandsmitglieds Manfred Schölch sind die Planungen für die vierte Bahn im Kelsterbacher Wald, für das künftige Terminal 3 sowie die neue Jumbohalle aus Lärmschutzgründen sowie mit Rücksicht auf ein Vogelschutzgebiet im Markwald und Gundwald im Süden des Airports gegenüber den Unterlagen im Raumordnungsverfahren leicht modifiziert worden.

So soll die neue, 2800 Meter lange Landebahn statt der ursprünglich vorgesehenen zwei nun sechs Schnellabrollwege erhalten, damit die gelandeten Maschinen möglichst schnell die Piste verlassen und über eine der zwei Brücken über die Autobahn A 3 auf das Flughafenvorfeld gelangen können. „Das wird den Bodenlärm erheblich reduzieren“, sagte Schölch voraus.

Lärmschutzgründe haben nach Angaben des Fraport-Vizes auch zu dem sonnenförmigen Grundriss für das künftige Terminal 3 geführt. Der Entwurf, der vom englischen Stararchitekten Sir Norman Foster stammt, ermögliche eine „optimale Barriere gegen den Bodenlärm“. Die strahlenförmig am Hauptgebäude angeordneten Finger, an denen bis zu 50 Flugzeuge zugleich andocken können, bildeten einen Lärmschutzwall nach außen. Diese Gebäudekonfiguration habe letztlich den Ausschlag gegeben, dass sich Fraport für die Umsetzung des Foster-Entwurfs entschieden habe. Wie die Architektur des Empfangsgebäudes im Detail aussieht, soll in einem weiteren Architektenwettbewerb entschieden werden.

Das Terminal 3 ist auf eine Kapazität von 25 Millionen Passagieren ausgelegt und soll ab 2007 entsprechend der Passagierentwicklung bedarfsgerecht in drei Baustufen realisiert werden. Um auch in Zukunft eine Umsteigezeit von nur 45 Minuten von einem Flugzeug zum anderen anbieten zu können, wird die vollautomatische Skyline-Bahn von Terminal 2 zum künftigen Terminal 3 verlängert und ein unterirdischer Tunnel unter den heutigen Parallelbahnen hindurchgegraben, um für die Koffer der Passagiere einen Anschluss an die bestehende Gepäckförderanlage zu schaffen.

Die Wartungshalle für das künftige Großraumflugzeug von Airbus, den A 380, wird nach Angaben Schölchs so nach Norden verschoben, dass das Vogelschutzgebiet im Mark- und Gundwald nicht tangiert wird. Durch die Alternativplanung blieben rund neun Hektar Wald erhalten.

Zur Erweiterung des Flughafens werden 244 Hektar Wald für die neue Landebahn und 100 Hektar für Wartungshalle und Terminal 3 benötigt.

Frankfurter Rundschau 2002

Erscheinungsdatum 21.11.2002

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