Was haben sich Fraport und Lufthansa dabei bloss gedacht?
Beide beteiligten sich am so genannten „Mediationsverfahren“.
„Wir brauchen einen Flughafen, größer als in Paris!“ „Macht nix, wenn die Flugschneise nur 3000 Meter von der Paulskiche entfernt verläuft“ – dachte man sich wohl halt mal so.
Dem Duo darf wohl unterstellt werden, dass es bezüglich Nachtflugverbot von Anfang an eine Betrugsabsicht hatte. Anlässlich einer Pressekonferenz, am 9. September 2003, zitiert Fraport aus ihrem Planfeststellungsantrag.
Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Jürgen Weber, wusste es, dem Vernehmen nach, besser. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gab er bereits am 3. März 2002 erhellendes zum Besten. ( Plakat am 11. Mai 2002 in Neu-Isenburg fotografiert. )
Der Flugleiter ( gdf.de ) sieht die Situation völlig richtig und schreibt in seiner Sonderausgabe, auf Seite 32, unter anderem folgendes:
„Dummerweise hat der Hessische Verwaltungsgerichtshof ein Nachtflugverbot von 23:00 bis 05:00 Uhr erlassen, das mit Beginn des Winterflugplans am 30. Oktober in Kraft getreten ist. Was bei der Eröffnungsfeier heftig beklagt wurde und der Stimmung nicht gerade förderlich war. Natürlich ist ein Nachtflugverbot für ein Luftfahrtdrehkreuz wie Frankfurt nicht besonders sinnvoll und aus wirtschaftlicher Sicht schädlich. . . . . .“
„Wenn sich nun die Politik und die Wirtschaft an eine imaginäre Klagemauer stellen und den Untergang des Wirtschaftsstandorts Deutschland beschwören, so muss man sich fragen, ob deren Vertreter möglicherweise an Amnesie leiden. Offenbar haben sie vergessen, dass im Zuge der Ausbauplanungen ein sogenanntes Mediationsverfahren eingerichtet wurde, an welchem auch jene, die das gerichtlich verhängte Nachtflugverbot nun so lautstark beklagen, teilgenommen haben. Damals wurde gewissermaßen ein Kuhhandel beschlossen – der Bau der vierten Piste wurde durch ein Nachtflugverbot erkauft. . . . .“
Der Flughafen muss sich an den Bedürfnissen der Region orientieren und nicht an den Vorstellungen der Ausbau-Clique. Deshalb gibt es zum Rückbau keine Alternative.
Das Leipziger Urteil hat Fraport und Lufthansa wohl kalt erwischt. Ein Nachtflugverbot wurde versprochen damit die Landebahn gebaut werden konnte. Aber keiner dachte, dass es eingehalten werden müßte. Man hat sich auf ein Flughafenfreundlicheres Urteil verlassen. Wurde wahrscheinlich auch von Herrn Koch versprochen.
Wer ist denn nun der beste Nachtflugverfecher DFS, Fraport, LH?
Es ist doch nur noch ein erbärmliches Rennen nach Gier, Wachstum und Macht!
Totschlagargumente vorgenannter prägen das Weltbild.
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